Diplomarbeit DIP-1426

Bibliograph.
Daten
Danner, Marcus: Entwicklung eines graphischen Werkzeugs zur Modellierung von Kompensation in Workflow- Management-Systemen.
Universität Stuttgart, Fakultät Informatik, Diplomarbeit Nr. 1426 (1996).
96 Seiten, deutsch.
CR-Klassif.D.2.4 (Software Engineering Program Verification)
H.4.1 (Office Automation)
I.6.4 (Model Validation and Analysis)
J.1 (Administration Data Processing)
KeywordsKompensation; Workflow; Konsistenzsicherung
Kurzfassung

Kapitel 1 dieser Arbeit zeigt, dass Verwaltungsvorgänge in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst heute aus vielerlei Gründen ineffizient bearbeitet werden. Dies kann durch eine stärkere Formalisierung der Vorgänge und durch eine stärkere Automatisierung der Bearbeitung verbessert werden. Diese beiden Massnahmen forcieren sich gegenseitig. Aus diesem Grunde ist die Entwicklung von Workflow-Management-Systemen zur Zeit eines der wichtigsten Themen für Hersteller von Anwendungssoftware. Da Workflow-Management-Systeme aber auch eine Reihe noch nicht vollständig gelöster technischer Probleme aufwerfen, ist auch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik weiterhin notwendig.

Dies betrifft vor allem die Frage, wie Werkzeuge, die zur Modellierung von Vorgängen eingesetzt werden, eine gute Qualität der Modelle gewährleisten können. Die Qualität eines Modells kann in diesem Zusammenhang daran gemessen werden, wie häufig - oder besser: wie selten - ein Systemadministrator eingreifen muss, um Inkonsistenzen in den Unternehmensdaten, die durch nicht richtig bearbeitete Vorgänge entstanden sind, zu entfernen. Zu diesem Zweck werden die Eigenschaften der Vollständigkeit}, Dauerhaftigkeit und Semi-Isoliertheit von Vorgängen definiert. Es wird behauptet, dass vollständige, dauerhafte und semi-isolierte Vorgänge nur solche Inkonsistenzen erzeugen, die in einem Unternehmen ausdrücklich toleriert werden. Das gegen Ende von Kapitel 1 vorgestellte ConTract-Modell ermöglicht die Definition von Vorgängen, die, falls keine unvorhersehbaren Ereignisse eintreten, vollständig, dauerhaft und semi-isoliert in diesem Sinne sind. Da es die Möglichkeit bietet, den funktionalen und den verhaltensbezogenen Aspekt eines Vorgangs in unterschiedlichen Modulen zu definieren, können ConTracts als Halbfertigprodukte zu größeren ConTracts zusammengesetzt werden.

Das ConTract-Modell enthält eine Restriktion, die in manchen Umfeldern seinen Einsatz erschweren. Diese Restriktion besteht darin, dass jeder Aktivität genau eine Kompensation zugeordnet werden muss. Da andere Konstellationen in manchen Vorgängen sinnvoller sind, wird in Kapitel 2 ein formales Modell für Kompensationen entwickelt, das diese Restriktion nicht enthält. In diesem Modell können und müssen einige erweiterte Eigenschaften von Aktivitäten berücksichtigt werden. Die wichtigste dieser Eigenschaften ist die Wiederholbarkeit von Aktivitäten. Aus diesen Verallgemeinerungen ergibt sich eine ganze Reihe von Kriterien, nach denen Kompensationen klassifiziert werden können.

In Kapitel 3 wird ein Korrektheitsbegriff für Vorgangsmodelle definiert, wie er von einem prototypisch entwickelten Modellierungswerkzeug verwendet wird. In diesem Zusammenhang wird auch darauf hingewiesen, dass auch ein korrekt gebildetes Modell eine korrekte Vorgangsbearbeitung nicht garantieren wird. Der korrekte Ablauf der Bearbeitung wird aber durch ein Modell, das bestimmte Korrektheitseigenschaften besitzt, forciert. Je flexibler das Modell ist, umso grösser ist aber das Risiko, dass auch Bearbeitungen eines korrekt modellierten Vorgangs nicht korrekt ablaufen.

Neben der formalen Definition werden in Kapitel 3 auch die Algorithmen und die Datenstrukturen beschrieben, mit denen die Korrektheit eines Vorgangsmodells in diesem Sinne nachgeprüft werden kann. Es wird ausserdem dargelegt, in welche Komponenten ein Modellierungswerkzeug für Kompensationen - und jedes andere Modellierungswerkzeuge für Vorgänge - zerlegt werden kann.

In den Kapiteln 5 und 6 wird schliesslich die Spezifikation, der Entwurf und die Implementierung eines Modellierungswerkzeuges mit integriertem Kompensationseditor beschrieben. Damit wird gezeigt, dass die Algorithmen der Korrektheitsprüfung implementierbar sind. Kapitel 7 fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und berichtet über den Entwicklungsstand des Werkzeuges.

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Abteilung(en)Universität Stuttgart, Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner, Anwendersoftware (Prof. Reuter)
Eingabedatum29. November 1996
   Publ. Informatik