Diplomarbeit DIP-1743

Bibliograph.
Daten
Herzberger, Thomas: Konsistenz und Integrität in Workflows als Kontrollmechanismen dynamischer Änderungen.
Universität Stuttgart, Fakultät Informatik, Diplomarbeit Nr. 1743 (1999).
122 Seiten, deutsch.
CR-Klassif.D.2.4 (Software Engineering Program Verification)
H.2 (Database Management)
H.4.1 (Office Automation)
J.1.1 (Bussines)
KeywordsWorkflow; Workflow-Management; Anpassungen; dynamisch; Konsistenz; Integrität; Rechte; Modell; Sprache
Kurzfassung

Derzeitige Workflow-Management-Systeme schreiben meist immer noch eine strikte zeitliche Trennung und Abfolge von Modellierung- und Ausf"uhrungphase vor, was auf die Urspr"unge der Entwicklung von Workflow-Management und deren Motivation zur"uckgeht. Versuche, Workflow-Management-Systeme auch in anderen Bereichen zur Ausf"uhrung von Gesch"aftsprozessen einzusetzen, stoßen auf die Schwierigkeit, daß viele Prozesse nicht vollst"andig stukturiert sind. Dies bedingt, daß diese nur mit erheblichem Mehraufwand oder im schlimmsten Fall unvollst"andig oder "uberhaupt nicht modelliert werden k"onnen, um durch ein Workflow-Management-System ausgef"uhrt werden zu k"onnen. Bei der Behandlung aller bekannten Ausnahmesituationen kann sich die Modellierung zu teuer und un"ubersichtlich gestalten. Ferner k"onnen auch bei der Ausf"uhrung eines v"ollig strukturierten Workflows unvorhergesehene Ausnahme- oder Fehlersituationen auftreten, beispielsweise k"onnen sich Rahmenbedingungen "andern, die noch w"ahrend der Modellierungsphase als feste Gr"oße angesehen wurden oder sich Elemente der Workflow-Beschreibung als falsch oder unzweckm"aßig herausstellen. Neben einer m"oglichst flexiblen Workflow-Beschreibungssprache, kann die L"osung der Problematik nur in der Aufbrechung der strikten klassischen Trennung von Modellierungs- und Ausf"uhrungsphase liegen. Sind auch noch w"ahrend der Ausf"uhrung eines Workflows Modifikationen an seiner Beschreibung m"oglich, kann auf Fehlersituationen entsprechend reagiert oder k"onnen unstrukturierte Anteile aus- bzw. remodelliert werden. Diese dynamischen Anpassungen an Workflows bieten nun die M"oglichkeit, die Differenz zwischen Ist- und Soll-Beschreibung eines Workflows zu minimieren; andererseits bergen sie aber auch die Gefahr, diese Differenz noch zu vergr"oßern. Anhand eines typischen Beispiels f"ur einen Prozess aus dem Bereich der "offentlichen Verwaltung werden Anwendungsf"alle untersucht, um spezielle Andorderungen f"ur die Kontrolle und Einschr"ankung solcher dynamischen Anpassungen zu erarbeiten. Dies erfolgt unter Ber"ucksichtigung bestehender Anforderungen an Workflow-Modelle und Systeme. Als weitere Einflußfaktoren werden das zu erweiternde SWATS-Workflow-Management-System und dessen flexibles und anpassungsf"ahiges Workflow-Modell ber"ucksichtigt. "Uber die Anforderungen an diese Arbeit hinaus wird f"ur das Workflow-Modell eine neuer Ansatz zur Rechtemodellierung vorgeschlagen, der eine m"oglichst exakte Abgrenzung zwischen den Anpassungsrechten einerseits sowie Konsistenz und Integrit"atsbedingungen andererseits erm"oglichen soll. Dieser Ansatz sieht eine datenzentrierte und nicht operationszentrierte Modellierung vor, um die Rechte zur Anpassung des Workflow-Modells m"oglichst unabh"angig von konkreten Schnittstellen oder Komponenten des Systems modellieren zu k"onnen. "Uber Vorbedingungen k"onnen weiterhin systemnahe Einflußfaktoren bei der Rechtemodellierung ber"ucksichtigt werden. Durch eine Abbildung des Konsistenzbegriffs f"ur Datenmodelle aus dem Forschungsbereich Datenbanksysteme wird eine Arbeitsdefinition entwickelt, anhand derer die Konsistenz von Workflows "gemessen" werden kann. Mit Hilfe dieser Definition kann f"ur einen Workflow dann Konsistenz sichergestellt werden, wenn f"ur diesen strukturelle sowie semantische Integrit"at gew"ahrleistet ist. Hierzu m"ussen f"ur ein Datenmodell 'Workflow-Modell' strukturelle wie semantische Integrit"at untersucht, spezifiziert und in einer geeigneten Sprache beschreibbar sein, um durch ein Workflow-Management-System verifiziert werden zu k"onnen. Dies erfolgt f"ur das SWATS-Workflow-Modell. Nach einer Analyse der strukturellen Abh"angigkeiten, die f"ur das Modell gelten, wird eine geeignete Sprache zur Beschreibung dieser Abh"angigkeiten entworfen und spezifiziert. Mit Hilfe dieser werden die ermittelten Abh"angigkeiten des Modells als strukturelle Integrit"atsregeln formalisiert. Die semantische Integrit"at eines Workflows kann als Menge von Forderungen per Regeln oder Restriktionen umschrieben werden, die f"ur die Miniwelt des durch den Workflow modellierten Gesch"aftsprozesses erf"ullt sein sollen. Nach Er"orterung der anzustrebenden "Ausdruckskraft" einer Sprache zur Beschreibung semantischer Bedingungen, wird die Sprache zur Beschreibung struktureller Integrit"atsbedingungen f"ur das SWATS-Workflow-Modell um entsprechende Elemente erweitert. Zur Umsetzung der Konzepte und Spezifikationen zur sinnvollen Einschr"ankung von Workflow-Anpassungen anhand beschreibbarer Anpassungsrechte und Integrir"atsregeln werden f"ur den Anpassungsdienst des Workflow-Management-Systems SWATS Erweiterungen entworfen. Dabei werden eingeschr"ankte transaktionale Funktionalit"at als Voraussetzung der Kontrollmechanismen f"ur den Anpassungsdienst entworfen. Im Anschluß daran erfolgt der Entwurf der neuen Komponente "Modification-Control-Manager", die die Funktionalit"at zur Interpretation und Verifikation der Anpassungsrechte und Integrit"atregeln zu implementieren hat. Abschließend werden die Objektmodelle in geeignete Komponenten zerlegt und deren Verteilung diskutiert.

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Abteilung(en)Universität Stuttgart, Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner, Verteilte Systeme
Eingabedatum24. September 1999
   Publ. Abteilung   Publ. Institut   Publ. Informatik