Kurzfassung | Durch die schnell wachsende Verbreitung von hoch entwickelten mobilen Geräten wie z. B. Smartphones, die eine Vielzahl an Sensoren enthalten, wird die Entwicklung im Bereich der kontextbezogenen Anwendungen stark vorangetrieben. Es entsteht eine Vielzahl von Anwendungen, welche diese Sensorik nutzen und damit den Kontext, in dem sich der Benutzer befindet, erkennen, um darauf zu reagieren. Dies alles findet jedoch auf dem mobilen Endgerät statt, d. h. die Programme laufen auf dem Gerät der Benutzer. Für Geschäftsanwendungen wäre es von Vorteil, wenn die dort verbreiteten Systeme ebenfalls von dieser Entwicklung profitieren würden. Im Geschäftsumfeld werden Anwendungen oft mit Hilfe von Prozessmodellierung definiert und durch Workflowsysteme ausgeführt. In dieser Arbeit wird daher eine Methode zur Berücksichtigung von Kontext in der Prozessmodellierung vorgestellt, welche durch das Konzept der kontextbezogenen Workflows umgesetzt wird. Kontext ist dabei nach [Dey01] jede Art von Information, die dazu genutzt werden kann, die Situation, in der sich eine Entität befindet, zu charakterisieren. Eine Entität ist eine Person, ein Ort oder ein Objekt, welches als relevant für die Interaktion zwischen einem Benutzer und einer Anwendung angesehen wird, einschließlich des Benutzers und der Anwendung selbst. In der Arbeit wird zunächst eine umfassende Analyse des Forschungsgebiets kontextbezogener Workflows vorgenommen, um die Anforderungen an eine Methode zur Umsetzung kontextbezogener Workflows abzuleiten. Dann werden - basierend auf dem Lebenszyklus bei der Prozessmodellierung - Werkzeuge für die verschiedenen Phasen vorgestellt, welche im Rahmen der Dissertation entwickelt wurden. Diese Werkzeuge ermöglichen die Behandlung und Verarbeitung von Kontext in Prozessen und Workflows. Die Gesamtlösung wurde durch eine prototypische Implementierung im Produktionsumfeld evaluiert. Dabei wurde das Störungsmanagement als ein Bereich von zentraler Bedeutung ausgewählt, da hier die Unterstützung durch Informations-Technologie erst rudimentär ist, dieser Bereich jedoch sehr wichtig ist, um einen Produktionsausfall zu verhindern und die Planbarkeit der Produktion zu erhöhen. Dazu wird in dieser Arbeit ein allgemein einsetzbarer Störungsbehebungsprozess modelliert und dieser durch die entwickelte Methode in einen ausführbaren kontextbezogenen Workflow überführt.
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