Die Modellierung von komplexen vernetzten Systemen ist eine schwierige Aufgabe. Sie erfordert die Einbindung vieler Interaktionspartner und heterogener Systeme. Jedoch ermöglicht sie auch die Erschaffung situationsadaptiver Systeme, die auf Situationen und Ereignisse der echten Welt reagieren und passende Aktionen ausführen können. Die technologische Entwicklung produziert dabei immer komplexere Systeme, was bei der Modellierung dieser zu einem erhöhten Zeitaufwand und größerer Fehleranfälligkeit führt. Zwar können mithilfe von Workflow-Sprachen wie der Business Process Model and Notation (BPMN) diese Probleme teilweise abgemindert werden, allerdings nicht in einem zufriedenstellenden Rahmen. Diese Thesis schlägt deswegen einen Ansatz zur situationsabhängigen Modellierung von Choreographien vor. Der Ansatz umfasst die Erstellung eines Modellierungskonzepts, welches Situationen als eigenständig modellierbare Elemente einführt, die mit Choreographiediagrammen kombiniert und mittels Transformation in ein Standard-Kollaborationsdiagramm umgewandelt werden. Dieses Kollaborationsdiagramm stellt ein Prozessskelett dar, welches die Interaktionen zwischen Teilnehmern abbildet und durch Anreicherung von Aktivitäten durch einen Modellierer zu einem ausführbaren Prozessmodell weiterentwickelt werden kann. Das Konzept der situationsabhängigen Modellierung wird prototypisch im BPMN-Editor “Camunda Modeler“ implementiert.