Heute auf dem Markt befindliche Workflow-Management-Systeme versuchen auf verschiedenste Weise die betrieblichen Prozesse zu unterstützen. Allen gemeinsam ist jedoch, daß sie hauptsächlich in der Verwaltung, beispielsweise in Banken oder Versicherungen engesetzt werden, da dort der Strukturierungs der Prozesse sehr hoch ist. Eine wirkungsvolle Unterstützung von semi-strukturierten oder nicht strukturierten Prozessen ist jedoch nicht oder nur in Ansätzen möglich. Genau diese Prozesse sind aber das Ziel von Umstrukturierungen, die heute in Unternehmen durchgeführt werden. Unter dem Schlagwort "Business Process Reengineering" wird versucht von starren Hierarchien und Prozessen zu flexiblen Arbeitsweisen überzugehen. Im Umfeld dieser Arbeit wird ein Gesamtkonzept entwickelt, das jegliche Art von Geschäftsprozessen unabhängig vom Strukturierungsgrad unterstützt. Es muß also ein System erschaffen werden, das Flexibilität in der Gestaltung der Geschäftsprozesse bietet. Zu dieser Flexibilität gehören sowohl die Unterstützung von teilstrukturierten und unstrukturierten Vorgängen als auch die Unterstützung von Ad-Hoc-Modifikationen und zusätzlichen Flexibilitäten während der Ausführung.

Im Rahmen dieser Studienarbeit wurde ein Bibliothek von komplexen Kontrollkonstrukten und vordefinierten Anpassungsaktivitäten realisiert und mit Hilfe von Prozessen aus dem Anwendungsfeld demonstriert. Auf Basis bestehender Anforderungen wurde ein Konzept für eine Bibliothek von Anpassungsaktivitäten entworfen. Im Anschluß daran wurden sowohl ein Bespielprozeß (HU-Bau), als auch eine Bibliothek von Makros für komplexe Kontrollkonstrukte in der Process Definition Language (PDL) der HP Changengine modelliert und implmementiert. Des weiteren wurden ausgewählte Anpassungsaktivitäten implementiert und in die Anwendungsprozesse HU-Bau und Wohnungsvergabe integriert.