Studienarbeit STUD-1812

Bibliograph.
Daten
Klumpp, Martin: Realisierungsmöglichkeiten datenbankbasierter Anwendungen mit Standardsoftware.
Universität Stuttgart, Fakultät Informatik, Studienarbeit Nr. 1812 (2001).
114 Seiten, deutsch.
CR-Klassif.H.2.8 (Database Applications)
H.4.2 (Information Systems Applications Types of Systems)
Kurzfassung

Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Analyse von Microsoft Access und Excel vorgenommen, um eine Aussage zu ermöglichen, ob diese Standardsoftware für datenbankbasierte Anwendungen im administrativen und operativen Bereich verwendet werden kann. Insbesondere wurde überprüft, ob der Einsatz der Programmiersprache VBA zur Realisierung der Anwendungsfälle erforderlich ist und ob die Einhaltung zugrundeliegender Datenschutzrichtlinien vom System gewährleistet wird. Das Ergebnis der Analyse wird nun im folgenden zusammenfassend dargestellt. Der Zugriff auf relationale Daten und deren Verwendung für eine operative Anwendung in Access ist ohne Programmieraufwand möglich. Eine Einbindung von nicht-relationalen Daten erfordert hingegen eine Implementierung in VBA bzw. VB-Script. Beide Aussagen sind sowohl für den lokalen Anwendungsbereich als auch für den Einsatz im Web bzw. im Intranet gültig. Für Zugriffsüberprüfungen ist bei der Verwendung der Schnittstelle ODBC zum Zugriff auf relationale Datenquellen kein zusätzlicher Programmieraufwand erforderlich, da der Verbindungsassistent des zugrundeliegenden DBMS verwendet wird. Eine Überprüfung des Benutzers beim Zugriff auf nicht-relationalen Datenquellen, welche über OLE-DB integriert werden, erfordert die Implementierung eines zusätzlichen Login-Formulars. Für die Erstellung einer komfortablen Anwendung, welche beispielsweise Datenbankadministrationsmöglichkeiten oder benutzerspezifisches Suchen anhand mehrerer Teilausdrücke bereitstellt, ist der Einsatz von VBA unumgänglich. Der Aufwand der zum Implementieren der gewünschten Funktionalität notwendig ist, unterscheidet sich dabei von der Realisierung der Anwendung in einer anderen Programmiersprache, welche die Funktionalität der Standardsoftware nicht nutzen kann. Der Grund dafür sind die Software-Assistenten von Access, welche zur graphischen Erstellung von Abfragen, Formularen und Berichten verwendet werden. Für lokale Datenauswertungen auf relationalen wie nicht-relationalen Daten in Excel werden ebenfalls Software-Assistenten verwendet, wodurch eine schnelle Erstellung von Übersichten in Form von Pivot-Tabellen ermöglicht wird. Es ist dafür kein zusätzlicher Programmieraufwand notwendig. Allerdings können die Auswertungen nur für eine Veröffentlichung der Ergebnisse bzw. Daten verwendet werden. Die Begründung ist darin zu sehen, dass keine datenbankseitigen Zugriffsüberprüfung beim Öffnen der Übersicht vorgenommen werden und keine Möglichkeiten vorhanden sind, den implementierten VBA-Code vor Austeilung der Anwendung auf einzelne Client-PC’s zu schützen. Excel alleine ist für den lokalen Anwendungsbereich als auch für den Einsatz im Web bzw. Intranet als nicht geeignet zu betrachten, wenn entsprechende Datenschutzrichtlinien eingehalten werden müssen, die eine datenbankseitige Zugriffsüberprüfung fordern. Die Erstellung von neuen OLAP-Anfragen und Statistiken sowie deren Administration über das Web ist nicht möglich, was eine weitere Einschränkung darstellt. Wenn spezielle zugrundeliegende Datenschutzrichtlinien, wie im Anwendungsfall Dekanat, eingehalten werden müssen, erfordert dies einen erheblichen Programmieraufwand, sowohl in der Anwendung als auch auf dem Serversystem, da die Excelfunktionalität in Kombination mit Access VBA-Code verwendet werden muss. Dies muss deshalb in Access erfolgen, weil dort die Möglichkeit besteht, den erstellten Code zu schützen. Der Implementierungsaufwand ist aber immer noch wesentlich geringer, als wenn die Realisierung über eine andere Programmiersprache vorgenommen wird, da die Darstellungs- und Aufzeichnungsfunktionalität für die Erstellung von Übersichten in Excel verwendet werden kann. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien muss für eine Implementierung mit einer anderen Programmiersprache, welche die Vorteile der Standardsoftware Excel nicht nutzen kann, auf ähnliche Weise erfolgen, wodurch sich demnach keine Zeiteinsparungen ergeben. Abschließend ist zu bemerken, dass die Standardsoftware Access für den operativen Einsatzbereich als geeignet betrachtet werden kann. Besonders eignet sich Access für einen prototypischen Entwurf von Standardformularen, da dies durch den Einsatz der beschriebene Funktionalität mit geringem Aufwand verbunden ist. Für diesen Fall ist kein Programmieraufwand in Form von VBA-Code erforderlich. Für den strategischen Bereich ist festzuhalten, dass die Datenauswertungen nur für Veröffentlichungen genutzt werden können und dass die Erstellung von OLAP-Anfragen sowie deren Administration über das Web nicht möglich ist.

Abteilung(en)Universität Stuttgart, Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner, Anwendersoftware
Eingabedatum19. Juli 2001
   Publ. Abteilung   Publ. Institut   Publ. Informatik