Abstract | Naturkatastrophen wie das Hochwasser im Jahr 2002 in Ostdeutschland stellen ein typisches Einsatzgebiet für die drahtlose Kommunikation dar. Rettungs- und Hilfskräfte müssen in diesen Fällen in Gebieten operieren, in denen keine oder nur eine eingeschränkte Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung steht. Ist die verdrahtete Kommunikationsversorgung und sind die Stromleitungen zerstört oder beschädigt, stellt die drahtlose Übertragung die einzige Möglichkeit zur Kommunikation zwischen den Rettungs- und Hilfskräften dar. Jedoch benötigen auch bestimmte Verfahren der drahtlosen Kommunikation feste Vermittlungsstationen, die oft in Katastrophenfällen ebenfalls zerstört sind. Die drahtlose Übertragung, bei der ausschließlich mobile Geräte eingesetzt werden, stellt für diese Fälle die einzige Alternative dar. Die physikalische Übertragung der Daten erfolgt über elektromagnetische Wellen oder durch Infrarot, wobei die Reichweite bei der Infrarotübertragung auf wenige Meter beschränkt und somit für den großflächigen Einsatz ungeeignet ist. Bei der Übertragung mittels elektromagnetischer Wellen hängt die Reichweite hauptsächlich von der verwendeten Frequenz und der Sendeenergie ab. Die von einer Sendestation ausgestrahlte Nachricht kann von allen Geräten innerhalb der Sendereichweite empfangen werden. Ist eine Nachricht für ein Gerät außerhalb der unmittelbaren Sendereichweite bestimmt, so dienen andere mobile Geräte als Vermittlungsstationen und leiten die Nachricht weiter. Nachrichten, die für alle Stationen innerhalb eines Netzes bestimmt sind, werden als Broadcast bezeichnet. Werden Broadcast Verfahren, wie sie in festverdrahteten Netzwerken üblich sind, in der drahtlosen Kommunikation eingesetzt, treten übertragungsspezifische Schwierigkeiten auf. Die Probleme entstehen durch die begrenzte Reichweite in drahtlosen Netzen und die quasi-parallele Übertragung von Nachrichten aus allen Richtungen des dreidimensionalen Raumes, im Gegensatz zur sequentiellen Datenweiterleitung in festverdrahteten Netzen. Alle Aspekte, die dieser Problematik zuzuordnen sind, werden unter dem Begriff des Broadcast Storm Problem zusammengefasst. Neben Kollisionen von Nachrichtenübertragungen werden überflüssige Nachrichten und Konflikte beim Senden als Problemfelder untersucht. Aus diesem Mangel heraus wurden neue Verfahren gesucht, um die Broadcastübermittlung von Nachrichten auch in drahtlosen Netzen effizienter zu gestalten. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von neuen Verfahren entwickelt und publiziert, doch derzeit existiert kein eindeutiges Bewertungs- und Analysesystem zur gezielten Auswahl eines Verfahrens für einen speziellen Einsatzbereich bzw. ein spezifisches Protokoll.
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