SFB 627 Bericht SFB627-2010-04

Bibliograph.
Daten
Gerpott, Torsten J.; Berg, Sabrina; Geiger, Lars: Nutzung standortbezogener Mobilfunkdienste bei Privatkunden in Deutschland.
Universität Stuttgart : Sonderforschungsbereich SFB 627 (Nexus: Umgebungsmodelle für mobile kontextbezogene Systeme), SFB 627 Bericht 04 (extern).
16 Seiten, deutsch.
CR-Klassif.K.4.4 (Electronic Commerce)
Kurzfassung

Die zunehmende Mobilität der Bevölkerung in Deutschland, ein Rückgang der Sprachtelefonieumsätze pro Mobilfunkkunde und eine SIM-Karten-Penetrationsquote der Gesamtbevölkerung in Deutschland von 133,2% Ende des Jahres 2009 machen sowohl aus der Sicht von Mobilfunkkunden als auch Mobilfunkanbietern neue Kommunikationsmöglichkeiten bzw. Umsatzquellen wünschenswert. Große Hoffnungen werden hier auf mobile Datendienste gesetzt. Eine Variante von mobilen Datendiensten sind standortbezogene Mobilfunkdienste (SBM). Ihre Nutzung durch Privatkunden in Deutschland wird im vorliegenden Beitrag unter Rückgriff auf eine Befragungsstudie genauer betrachtet.

Standortbezogene Mobilfunkdienste oder „location-based services“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht an einen Standort gebunden sind und Nutzern/Endgeräten (Informations-)Leistungen flexibel auf Basis der auto¬matisierten Erfassung und Auswertung der Ortsmerkmalsausprägung des Endgerätes unter Rückgriff auf Mobilfunknetze bereitstellen. Ortsbezogene Dienste unterscheiden sich bezüglich ihrer Initiierung in Pull- und Push-orientierte Konzepte. Pull-Dienste werden einzelfallbezogen durch den Benutzer abgerufen (bspw. Navigationsdienste), während Push-Dienste nach Zustimmung des Nutzers permanent die Position des Anwenders verfolgen, um auf vordefinierte Ereignisse (bspw. Sonderangebote in einer Region) zu reagieren.

Bislang konnten mit mobilfunknetzbasierten SBM in Deutschland nur geringe Vermarktungserfolge erzielt werden. Mobilfunkendkunden waren selten bereit, für SBM auf Basis von Mobilfunknetzen Entgelte zu zahlen. Damit stellt sich die Frage nach Ursachen der geringen SBM-Nutzung und -Zahlungsbereitschaft bei Mobilfunkkunden in Deutschland.

Zur Beantwortung dieser Fragestellung liegen bisher für den deutschsprachigen, anders als für den englischsprachigen, Raum kaum empirische Publikationen vor. Deshalb wurde von uns im ersten Halbjahr 2008 eine schriftliche Befragung von privaten Mobilfunknutzern in Deutschland durchgeführt, in der Präferenzen, Erfahrungen und Einschätzungen im Hinblick auf von Mobilfunknetzbetreibern (MFN) bereits angebotene oder im Entwicklungsstadium befindliche SBM erfasst wurden. Die Erhebung sollte insbesondere einen Beitrag zur Identifikation signifikanter Einflussfaktoren der SBM-Nutzungsbereitschaft liefern. Erkenntnisse zu solchen Faktoren sind hilfreich, weil sie technischen Entwicklern und Vermarktern von SBM Hinweise zu Ansatzpunkten zur Steigerung der SBM-Nachfragebereitschaft an die Hand geben können.

In Kapitel 2 werden zunächst Vorgehensweise und Themenschwerpunkte der empirischen Erhebung erläutert. Im Anschluss daran charakterisiert Kapitel 3 die Teilnehmer der Befragung, um so die Aussagekraft der Umfrageergebnisse einordnen zu können. Kapitel 4 analysiert die bisherige SBM-Nutzung sowie die SBM-Nützlichkeitsbewertung durch die Respon¬denten der Studie und untersucht Zusammenhänge zwischen diesen beiden Größen einerseits und Datenschutz-/Sicherheitsaspekten andererseits. Abschließend werden in Kapitel 5 Maßnahmen zur Steigerung der Akzeptanz von SBM diskutiert.

Volltext und
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Abteilung(en)Universität Stuttgart, Institut für Parallele und Verteilte Systeme, Verteilte Systeme
Projekt(e)SFB-627, A2 (Universität Stuttgart, Institut für Parallele und Verteilte Systeme, Verteilte Systeme)
D6
Eingabedatum16. Februar 2010