Der Donau-Radweg, insbesondere sein österreichischer Abschnitt, wird oft als der beliebteste Radweg Europas tituliert. Literatur und Berichte über Radtouren an diesem Weg gibt es zuhauf, und so habe mein Augenmerk hier auf Informationen gelegt, die für Radler interessant sein könnten, aber nicht notwendigerweise in (Rad-)Reiseführern stehen.
Die Länge der Strecke Passau-Budapest beträgt auf der kürzesten Distanz zirka 650 Kilometer, wobei Wien auf der Hälfte der Strecke liegt. Auf der von uns gewählten Route mit allen Umwegen sind wir auf etwa 850 Kilometer gekommen.
Um etwas über die vielen Sehenswürdigkeiten entlang des Wegs zu lesen, haben wir das Buch "Flußkreuzfahrten auf der Donau - unterwegs zwischen Passau und Kalocsa" vom Trescher-Verlag mitgenommen. Das richtet sich zwar eher an Schiffsreisende, ist aber für den Flussradler genauso geeignet.
Nachfolgend ein paar Worte zur Situation in den einzelnen Ländern:
Dass der Radweg stets eben auf dem Dammweg läuft, ist einerseits bequem, kann aber auf Dauer auch langweilig werden. Wir haben zur Abwechslung Abstecher oder parallele Wege im Hinterland eingeflochten. Auch diese sind gut ausgeschildert. Manche enthalten stärkere Steigungen.
Der Andrang auf dem Donau-Radweg hielt sich während unserer Fahrt in Grenzen (wochentags im August bei wechselhaftem Wetter). Ein Hindernis stellten andere Radler jedenfalls nicht dar. Auch Unterkünfte waren kein Problem (wir hatten nicht vorgebucht, außer in Passau). Die meisten Tourist-Informationen vermitteln auch Zimmer in Orten, die weiter stromabwärts liegen. Wir haben auf diese Weise jeweils am frühen Nachmittag eine Unterkunft für den Abend gebucht. Dafür war eine geringe Vorauszahlung an die Tourist-Information erforderlich, die vom Gasthof jedoch angerechnet wurde.
Aus dem letztgenannten Grund war der Bikeline-Führer (Donau-Radweg 3) für uns eine unverzichtbare Hilfe. Hierzu ein paar Bemerkungen:
Der Verkehr auf den Landstraßen war problemlos, die Straßen zwischen den Dörfern sind zwar nicht perfekt, aber doch gut zu fahren. Ab und zu, gerade in Städten, gibt es straßenbegleitende Radwege. Diese sind sehr gut und sauber, besser als die meisten in Deutschland. Größere Straßen sind bisweilen für Fahrräder gesperrt, meist gekennzeichnet durch dreigeteilte Verbotsschilder (für Traktoren, Fuhrwerke und Fahrräder). In der Regel gibt es dann aber einen seitlichen Radweg. Bisweilen begegnet einem mitten auf einem straßenbegleitenden Radweg ein "Radfahren verboten"-Schild (ohne dass es eine Ausweichmöglichkeit gäbe), zehn Meter später gefolgt von einem Schild, das Radfahren wieder erlaubt. Manchmal war dies an kreuzenden Straßen der Fall, aber oft hat sich mir der Sinn dieser Schilder nicht erschlossen.
Die Wegweisung an Landstraßen hat die Eigenart, dass sie eher auf die größeren Orte hinweist und kleinere Orte, die dazwischenliegen, ignoriert. So ist z.B. in Böny der übernächste Ort Bábolna ausgeschildert, das dazwischenliegende Bana jedoch nicht.
Sprache war kein Hindernis. In allen Tourist-Informationen und fast allen Lokalen und Gasthöfen konnte man sich auf Deutsch verständigen, gelegentlich auch auf Englisch. (Nur im Ungarndeutschen Museum in Tata wurde nicht Deutsch gesprochen...) Das Preisniveau in Ungarn bei Übernachtungen ist dasselbe wie in Österreich oder Deutschland - man zahlt i.d.R. 30-45 Euro für ein Doppelzimmer. In Lokalen und Supermärkten ist es etwas günstiger. Ein gutes Gericht zum Abendessen bekommt man für fünf bis sechs Euro.