Ich hatte mir vorgenommen, den Radweg an einem der verlängerten Wochenenden im Mai abzufahren. Zu Himmelfahrt und Pfingsten spielte das Wetter nicht mit, aber zu Fronleichnam sagte die Wettervorhersage vier Tage schönsten Sonnenschein voraus. So kam es dann auch; vier Tage lang zeigte sich keine einzige Wolke, und es war drückend heiss.
Um einen Lückenschluss zwischen einer zuvor gefahrenen Tour im Lonetal und Ulm herzustellen, begann meine Tour nicht in Ulm, sondern früh morgens am Bahnhof von Westerstetten. Nach ein paar Kilometern im idyllischen Lonetal gings über den Berg nach Beimerstetten, weiter über Jungingen und das Oerlinger Tal. Nach einer Stunde war die Stadtmitte von Ulm erreicht.
Ulm ist immer eine kurze Besichtigung wert. Heute war Fronleichnam, vor dem Schwörhaus fand ein Gottesdienst statt. Auffallend sind die verschieden gestalteten "Ulmer Spatzen", die überall in der Innenstadt verteilt sind.
Stadthaus auf dem Münsterplatz |
Schwörhaus |
Stadtsoldat am Marktbrunnen |
Rathaus |
Ulmer Orca-Spatz |
Nach Ulm folgt der Radweg zunächst dem Donau-Radweg flussaufwärts bis Erbach. In Erbach unternahm ich einen Abstecher zum Schloss, der aber umsonst war, da man jenes nicht anschauen konnte. Ab Erbach zweigt der Weg nach Süden ab und führt über einige Dörfer, auch hier waren Fronleichnamsfeiern im Gange, in etlichen Orten waren Blumenteppiche aufgebaut. Überhaupt sollte das Thema "Kirche" auf dem Weg eine größere Rolle spielen, ist doch Oberschwaben für seine zahlreichen Barockkirchen berühmt.
Der nächste größere Ort war Laupheim, hier gefiel mir der kleine, ruhige Schlossgarten. Weiter ging es durchs Tal der Rottum über weitere Dörfer bis Ochsenhausen, hier war eine Besichtigung des Klosters angesagt.
Blumenteppich in Achstetten |
Stadtpfarrkirche Laupheim |
Blumenteppich in Baustetten |
Kloster Ochsenhausen |
Mit dem Kloster ist der flache Teil des Radwegs vorbei. Ab jetzt geht es im ständigen Auf und Ab weiter. Im nächsten Ort (Hattenburg) verpasste ich einen Wegweiser nach links, konnte jedoch (dank Karte) über einen parallelen Weg wieder zum Weg zurückfinden. Von Rottum nach Bellamont gibt es eine erste stärkere Steigung. Hinter Füramoos waren zum ersten Mal die Alpen zu sehen. In Unterschwarzach teilt sich der Weg in Haupt- und Ostroute, ohne dass die Beschilderung darauf hinweist. Einige Kilometer später wartet an der Grabener Höhe eine kurze, aber steile Steigung, die mit einem tollen Blick auf das Wurzacher Ried und die Alpen belohnt wird.
Dorfbrunnen in Füramoos |
Grabener Höhe |
Nach der Grabener Höhe geht es ein Stück bergab, dann während der Abfahrt links in einen unbefestigten Waldweg (Beschilderung beachten!). Dieser führt wieder bergauf zur Sebastianskapelle mitten im Wald. Am Kreuzweg, der von Haisterkirch hier hinauf führt, geht es hinab in den Ort, von dort durch einen weiteren Wald nach Bad Waldsee, meinem Tagesziel.
Bad Waldsee ist eine sehr hübsche Kleinstadt, die zwischen zwei Seen liegt und eine sehr gut erhaltene Altstadt hat. Sie gehört für mich zu den schönsten Städten in Baden-Württemberg, trotzdem scheint sie recht unbekannt zu sein. Eine Unterkunft zu finden, erwies sich als nicht so leicht, wie ich gedacht hatte. Ich kam in einem Gasthof am Ortsrand unter, der zwar preisgünstig, aber nicht unbedingt zum Weiterempfehlen geeignet war.
Sebastianskapelle |
Heilig-Geist-Spital |
Rathaus |