3. Tag: Kressbronn - Steinhausen (113 km)

Im Heuhotel gab es recht zeitig Frühstück, so dass ich um acht Uhr schon wieder auf der Straße war. Bis Immenstaad geht es jetzt auf dem Bodenseeradweg entlang. Vor Langenargen gibt es die bekannte Hängebrücke zu bestaunen, im Ort selbst das Schloss.


Hängebrücke

Schloss Montfort

Weiter geht es nach Friedrichshafen. Der Abschnitt zwischen Friedrichshafen und Immenstaad ist nicht so schön, da es hier nur einen Radweg entlang der B 31 gibt. In Immenstaad heißt es dann Abschied nehmen vom Bodensee-Radweg; hier beginnt (bzw. endet) die Westroute. Diese führt über Feldwege wieder ins "Landesinnere". Nach einigen Kilometern hatte ich die Beschilderung verloren, offenbar fehlte an einer Abzweigung das Schild. Es kann auch nicht nur an mir gelegen haben, ein anderer Radler, der des Weges kam, hatte das gleiche Problem. Nach einigen Kilometern Irrfahrt war Markdorf auf anderen Wegen erreicht.


Friedrichshafen

Markdorf

Beim Verlassen der Altstadt in Markdorf beginnt eine steile, langgestreckte Steigung auf den Höhenzug des Gehrenbergs hinauf, ca. 200 Höhenmeter sind zu überwinden. Nach einigen Kilometern Steigung geht es wieder bergab, vor Roggenbeuren nochmal kurz steil bergauf, dann wieder bergab. Der Weg führt ein paar Kilometer an einer Landesstraße entlang, dann links ab ins Rotachtal. Nach einem Campingplatz beginnt ein kilometerlanger einsamer Waldweg entlang des kleinen Flusses. Etwa eine Stunde lang traf ich hier keinen einzigen Menschen. An einer Quelle am Wegesrand konnte ich meine Trinkflasche wieder auffüllen. An der Haslachmühle verlässt man den Wald wieder, hier durchfließt die Rotach eine offene, ebene Landschaft. So ging es durch Zußdorf und weiter, wieder etwas bergauf nach Wilhelmsdorf.


Viehzeug bei Roggenbeuren

Im Rotachtal

Im Wilhelmsdorf merkt man, dass es mit dem Ort etwas Besonderes auf sich hat. Die Ortsmitte besteht aus einem Platz, auf dem ein "Betsaal" steht. Tatsächlich wurde der Ort erst 1824 angelegt, und zwar von der evangelischen Brüdergemeinde Korntal. Weiter geht es durch hügelige, offene Landschaft über Fleischwangen und Ebenweiler nach Altshausen, wo ein prächtiges Schloss samt obligatorischer Barockkirche zu sehen ist. Seltsamerweise wird dieses Schloss im Bikeline-Führer völlig ignoriert. Da der Radweg Aulendorf umgeht, entschloss ich mich in Altshausen, den ausgeschilderten Radweg kurzfristig zu verlassen und über Blönried nach Aulendorf zu fahren, was sich wegen des dortigen Schlosses auch lohnt. Ein paar Kilometer weiter lag dann der Klosterort Bad Schussenried, in dem ich übernachten wollte.


Betsaal in Wilhelmsdorf

Schloss Altshausen

Schloss Aulendorf

Klosterturm in Schussenried

Erneut stellte sich heraus, dass eine Übernachtungsgelegenheit nicht einfach zu finden war, die Privatzimmer im Ort waren schon alle belegt. So verfiel ich darauf, den Landgasthof Linde im nahegelegenen Steinhausen anzurufen. Dort steht ja angeblich die schönste Dorfkirche der Welt (was immer man von diesem Titel halten mag). Der Gasthof hatte tatsächlich noch etwas frei. So machte ich mich denn auf nach Steinhausen, nicht ohne zwischendurch der Schussenquelle einen Besuch abzustatten. Die Kirche von Steinhausen ist wirklich recht sehenswert. Allerdings handelt es sich nicht um eine Dorfkirche im eigentlichen Sinne, sondern um eine durch das Kloster Schussenried eingerichtete Wallfahrtskirche. Das Zimmer kostete 22 Euro (glaube ich), Gasthof und Zimmer waren tiptop in Ordnung.


Schussenquelle

Steinhausen

Wallfahrtskirche von innen


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