8. Tag: Klosterneuburg - Bratislava (93 km)

Von Klosterneuburg nahmen wir zunächst den Radweg Richtung Wien. An der Nordbrücke gab es eine Möglichkeit, zur Donauinsel hinüberzuwechseln, die im Bikeline-Führer nicht eingezeichnet war. Auf der Donauinsel ließ sich die Innenstadt von Wien umgehen. An Wien schließt sich eine 30 Kilometer lange schnurgerade Strecke durch die Donauauen an. Am Ende dieser Strecke Wechsel auf die rechte Donauseite nach Bad Deutsch-Altenburg, von dort sind wir ein Stück zurückgefahren, um die Römerruinen bei Petronell-Carnuntum zu besichtigen. Wir fanden sie etwas enttäuschend, am interessantesten noch das Heidentor. Um die Ruinen zu sehen, hätte man auch eine Abkürzung nehmen können: während der Fahrt durch die Donauauen in Höhe Orth rechts ab zur Fähre, dann auf der ausgeschilderten "Natur-Tour" nach Petronell.

Petronilla-Kapelle

Heidentor

Anschließend zurück zum Donauradweg, über Hainburg und Wolfsthal zur Grenze. Die Passkontrolle war problemlos, der slowakische Grenzbeamte sagte "Grüß Gott" und warf nur einen kurzen Blick auf die Personalausweise. Direkt hinter der Grenzstation geht auf der linken Seite ein gut ausgebauter Radweg weiter. Irritierenderweise ist dieser mit einem Fahrverbotsschild (roter Ring auf weißem Schild) gekennzeichnet und mit einer V-förmigen Schranke verschlossen, die man mit Fahrrädern in der Mitte durchqueren kann. Wir haben uns dann achselzuckend gesagt, dass das Fahrverbotsschild wohl nur für motorisierte Zeitgenossen gedacht ist. In Bratislava gibt es an der ersten Brücke einen Radweg hinüber zur Altstadt (Stare mesto).


Die Burg in Bratislava

Rathaus

Michaelertor

Bratislava ist eine sehr ansehnliche Stadt und keinesfalls billig. Unser Hotel kostete 50 Euro für ein Doppelzimmer, mitten in der Innenstadt, aber im dritten Stock, mit Etagendusche und ohne Frühstück (Letzteres galt für die meisten Unterkünfte in Bratislava). Die Rechnungslegung in Restaurants und Cafes ist etwas gewöhnungsbedürftig. So wurden beim Abendessen die Beilagen zusätzlich berechnet; in der Speisekarte waren die Mahlzeiten mit Beilagen abgebildet, der Kellner fragte wie zur Bestätigung, ob wir denn auch Klöße/Pommes frites dazu haben wollten, hinterher waren sie extra berechnet. Na gut, es handelte sich umgerechnet um einen Euro pro Beilage, aber es hat uns etwas verunsichert. Ebenfalls verbreitet ist die Sitte, dass die Kellner auf die Rechnung nochmal handschriftlich 10% extra als "Service" draufschlagen. Uns war nicht klar, ob man verpflichtet ist, diese Summe zu zahlen, ob es sich um Touristennepp handelt oder eine gutgemeinte Empfehlung über die landesübliche Höhe des Trinkgeldes darstellt (wir haben uns entschieden, an Letzteres zu glauben). In Ungarn ist uns diese Gepflogenheit auch begegnet, aber ausschließlich in Budapest.


Weiter: 9. Tag: Bratislava - Győr (92 km)
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