Nach Bad Wimpfen geht es flach am linken Ufer weiter. Ab Gundelsheim macht sich der Odenwald immer mehr bemerkbar, immer öfter ziehen die bewaldeten Höhen auf beiden Seiten nah an den Fluss heran. Bei der Routenplanung sollte man im Auge behalten, dass die Staustufe in Neckarzimmern nur durch zweimaliges Treppensteigen und Fahrradtragen zu überwinden ist. Falls das (bei sperrigen Rädern/Anhängern/viel Gepäck etc) nicht in Frage kommt, sollte man in Gundelsheim über die Brücke fahren und die B27 bis Neckarzimmern nehmen. Dort ist nur mäßiger Verkehr (wenn auch mit hohen Geschwindigkeiten), so dass es sich gut fahren lässt.
In Neckarelz kann man einen Abstecher ins drei Kilometer "landeinwärts" liegende Mosbach machen. Dazu fährt man nach der Unterführung unter der Bundesstraße geradeaus (Martin-Luther-Straße). In der Ortsmitte ignoriere man die wohlwollenden Ratschläge Einheimischer, die einen auf die hier fast autobahnähnliche Schnellstraße schicken wollen, fahre stattdessen links versetzt in die Lindengasse, und dann weiter links versetzt Untere Gasse bis zu einem Brücklein über die Elz, der man von nun an folgt, der Rest ist ausgeschildert. Wer Richtung Miltenberg zum Main will, findet mit dem Bahntrassenradweg nach Mudau eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Odenwald zu überqueren, ansonsten geht es auf demselben Weg wieder zurück nach Neckarelz.
Burg Horneck |
Palmsches Haus in Mosbach |
Mosbacher Rathaus |
Die Strecke Mosbach-Neckargemünd bin ich bislang nur einmal gefahren, so dass ich hier nur über die damaligen Erlebnisse berichten kann. In Obrigheim ist eine Flussquerung angesagt, die ziemlich verwirrend beschildert war, hier gilt es aufzupassen und gegebenenfalls die Karte zu Rate zu ziehen. Danach haben wir kurz vor Mörtelstein wiederum die Wegweisung verloren und standen auf einmal mitten im Ort. Ansonsten ging es eher unspektakulär weiter: links ein Berg, rechts ein Berg, dazwischen Fluss und Radweg. Einzig die Flussüberquerungen sorgen für etwas Abwechslung. In Zwingenberg wollen die Radwegplaner, dass man mit der Fähre aufs andere Ufer setzt; wir sind an der Bundesstraße weitergefahren, was mir nicht weiter negativ in Erinnerung geblieben ist, es war wohl mäßiger Verkehr, und mindestens teilweise gab es einen Radweg/ Radstreifen.
Zwingenberg |
Eberbach |
Eberbach ist sehr hübsch und lohnt eine Besichtigung. Von Hirschhorn war ich nach all den begeisterten Beschreibungen, die ich davon gelesen habe, eher unterwältigt, aber was soll's. Nach Hirschhorn ist der Radweg nicht mehr asphaltiert und nichts mehr zum schnellen Vorwärtskommen, das bleibt bis Neckarsteinach/Dilsberg so. Wer nach Neckarsteinach rüberwill, soll sein Fahrrad wohl zur Brücke hochschleppen; wir haben's damals nicht kapiert und sind in weitergefahren in dem (falschen) Glauben, die richtige Brücke werde wohl noch kommen. Bald darauf ist man in Neckargemünd.
Hirschhorn |
Neckarsteinach |
Neckargemünd |
Der Abschnitt von Neckargemünd nach Heidelberg hinein ist dann der mit Abstand unattraktivste des ganzen Neckar-Radwegs. Man hat die Wahl zwischen B37 auf dem linken Ufer und L534 auf dem rechten; berichten kann ich nur über letztere. Der Radweg geht hier auf bzw. an der vielbefahrenen Straße entlang. Wer sich an die Straßenverkehrsordnung hält, wird zur Belohnung mit einem schmalen, holprigen Radweg zwangsbeglückt. In Heidelberg selbst kommt man dann kaum voran, weil der Weg für die zahlreichen Fußgänger und Radler eher unterdimensioniert ist. Nach all der Zeit, die man zuvor auf dem größtenteils wirklich sehr guten Radweg verbracht hat, bekommt man den Eindruck, Heidelberg halte es doch eher mit den Deutschland-in-drei-Tagen-Touristen als mit popligen Radlern. Komisch eigentlich für eine Universitätsstadt.
Alte Brücke |
Brückentor |
Deutschlands besterhaltene Ruine |
In Heidelberg endet jedenfalls der Odenwald ziemlich abrupt und überlässt der Rheinebene das Feld. Will man den Neckar-Radweg mit dem Rhein-Radweg nach Norden kombinieren, so ist es eine Überlegung wert, in Heidelberg auf die Bergstraße abzubiegen und Worms über Weinheim, Heppenheim, (Bensheim), Lorsch und Bürstadt zu erreichen; diese Strecke ist deutlich attraktiver als die folgenden, relativ ereignislosen Wege entlang von Neckar und Rhein.
Sehenswert auf dem Weg nach Mannheim ist noch Ladenburg mit vielen hübschen Fachwerkhäusern und dem Bischofshof mit römischen Überresten. Ab Seckenheim geht es etwas stur geradeaus am Ufer entlang, und man kann die Kilometer bis Mannheim herunterzählen. Spätestens an der Kurpfalzbrücke ist man auf Höhe der Innenstadt.
Ladenburg |
Jupitergigantensäule |
Wer jetzt das offizielle Ende des Neckar-Radwegs erleben möchte, wechselt hier ans rechte Ufer und fährt noch zwei Kilometer weiter bis zum Neckarspitz, den krönenden Abschluss bildet das Panorama des BASF-Geländes. Wer zum Bahnhof will, fährt durch die Innenstadt und wundert sich über die Hindernisse, die einem die Verkehrsplaner bei diesem Vorhaben in den Weg legen.
Mannheimer Wasserturm |
Das Ende |