1. Tag: Karlsruhe - Hundsbach (99 km)

Los ging es am Sonntag um kurz vor neun am Südausgang des Karlsruher Hauptbahnhofs, wo der Radweg offiziell beginnt; am Rande des Parkplatzes steht eine Tafel, auf der der Verlauf des Radwegs eingezeichnet ist. Man fährt zuerst (vor dem Schild stehend) nach links, an der nächsten Kreuzung rechts, dann vor der Schnellstraße links auf den Radweg; an dieser Stelle fehlte ein nach links weisendes Schild. Nach der Überquerung einer Brücke kommt man in den Karlsruher Stadtwald, danach folgt man der Beschilderung "Aue/Durlach" bis zum Ortsrand von Durlach. Hier wartet die erste Steigung, und es geht in den Wald.

Michael Wild empfiehlt, die Tour gleich in Karlsruhe mit einem Aussichtsberg zu beginnen: dem Turmberg bei Durlach. Dazu radelt man vom Karlsruher Hauptbahnhof südlich der Bahn nach Durlach (bzw. startet gleich am Durlacher Bahnhof). Von der Durlacher Altstadt über die Serpentine der Reichardtstraße auf den Turmberg, wo es eine schöne Aussicht über Karlsruhe, Rheinebene und Vogesen gibt. Von dort führt die Jean-Ritzert-Straße und in ihrer Verlängerung ein guter Waldweg ohne größere Steigungen nach Thomashof, wo man auf die offizielle Beschilderung trifft.

Auf den nächsten 30 Kilometern geht es in leichtem Auf und Ab durch das Vorland des Schwarzwalds, teils durch Felder, teils durch Wälder. In Langensteinbach führt der Weg links der Hauptstraße durch den Ort, hier lohnt ein Abstecher zur Ruine der St. Barbara-Kapelle, die sich jedoch rechts der Hauptstraße befindet. Hinter Ittersbach führt die Wegweisung auf einen Weg parallel zur Straße. Hier sollte man auf der Straße bleiben, da der Weg unübersichtlich ist und keine Möglichkeit zum Ausweichen bei Gegenverkehr bietet. Hinter Conweiler führt der Weg längere Zeit am Waldrand lang, bis man an einem Rechtsknick in den eigentlichen Schwarzwald eintritt.


Landschaft bei Thomashof

Rast am Waldrand

St. Barbara-Kapelle

Hier geht's in den Schwarzwald rein!

An dieser Stelle beginnt der Anstieg nach Dobel, zunächst auf einer asphaltierten Straße, dann jedoch auf einem Waldweg mit scharfkantigen Steinen. Später stellte ich fest, dass aus meinem Hinterreifen langsam Luft entwich, ich nehme an, dass diese Stelle dafür verantwortlich war. In Dobel herrschte starker Verkehr, der umso mehr auffiel, als seit Karlsruhe eine nahezu himmlische Ruhe geherrscht hatte. Hinter Dobel steigt der Weg weiter leicht an, man hat an einigen Stellen eine Aussicht ins Albtal bei Bad Herrenalb.


In Dobel

Blick hinunter nach Bad Herrenalb

Am Weithäuslesplatz biegt der Weg rechts auf einen asphaltierten Weg, auf dem es steil bergab ins obere Albtal geht. An einer Skihütte geht es links, dann gleich nochmal links. (Vorsicht, das Schild am zweiten Linksknick ist bei schneller Abfahrt leicht zu übersehen.) Kurze Zeit später ist man an der Plötzsägmühle. Hier überquert man die Alb, die dort als kleiner Bach über den Weg fließt. Es geht auf einem Asphaltsträßchen bergauf, dann bergab nach Loffenau. Am Ortsende folge man dem Schild "Radfernweg" nach halblinks. Auf einem Waldweg geht es nach Gernsbach hinunter. Folgt man in Gernsbach der Beschilderung, so fährt man jedoch an der Innenstadt vorbei. Um dorthin zu gelangen, überquert man die Murg und fährt anschließend (entgegen der Wegweisung) rechts. Als Alternative zur Plötzsägmühle kann man einen Abstecher zur Teufelsmühle erwägen: Dazu verlässt man am Weithäuslesplatz den Radweg und umrundet stattdessen das Obere Gaistal etwa in Höhe der 800-m-Höhenlinie. Man kann dabei den blau-gelben Wegweisern der "Bike-Arena Schwarzwald" folgen. Stark bergauf geht es dann auf der eigentlichen, asphaltierten Gipfelstraße. Oben gibt es ein Gasthaus und einen Aussichtsturm. Belohnt wird man mit einer ununterbrochenen Abfahrt bis Gernsbach mit einem Höhenunterschied von ca. 750 m.


An der Plötzsägmühle

Mühlrad

Murg bei Gernsbach

Mein Tacho hatte von der sommerlichen Hitze wohl zuviel abbekommen und offenbarte fortan recht eigenwillige Vorstellungen von der Zeitmessung (s.u.). Nach Gernsbach folgt der Weg eine Weile dem Murgtal. Bis Obertsrot geht es auf Nebenstraßen, danach bis Weisenbach direkt auf der Bundesstraße, dann wieder Nebenstraßen bis Au, dann auf Waldwegen bis zur Überquerung der Murg bei Langenbrand. In Langenbrand geht es kurz steil bergan, dann mäßige, aber trotzdem anstrengende Steigung auf Waldwegen. Irgendwann ist man ziemlich hoch über der Murg angelangt. Vor Gausbach geht's dann wieder herunter. Wer sich das Auf und Ab ersparen will, muss sich jedoch die Bundesstraße antun, die autobahnähnlich das ansonsten schöne Tal durchschneidet. Tip: In Gausbach gibt es einen Trinkwasserbrunnen.


Tacho

Gausbach und Forbach

Hier fühlen sich Schweine noch sauwohl.

Hinter Forbach ist das Murgtal eng und naturbelassen. Die Murg wird von Felsbrocken gesäumt, und es gibt mehrere Badegelegenheiten. Der Radweg führt allerdings oberhalb der Murg. Ich bin an einer Stelle runtergegangen und habe mir zumindest den Spaß gemacht, einmal durch den Fluss zu waten. Nach ein paar weiteren Kilometern führt der Radweg kurz über Privatgelände, wo man zum Schieben aufgefordert wird. (Michael Wild schreibt, dass dieses Hemmnis mittlerweile beseitigt wurde, der ganze Abschnitt Forbach-Raumünzach wurde zudem neu geteert.)


Murgbrücke bei Forbach

Badefreuden an der Murg

Nun heißt es der Murg ade sagen und dem Hundsbach folgen. Das erste, kurze Stück bis zur Abzweigung nach Herrenwies hatte eine starke Steigung; zumindest kam mir das so vor, da ich gegen Ende dieser Etappe schon ziemlich platt war. Nach der Abzweigung führt der Radweg auf einem Waldweg parallel zur Straße weiter. Da ich keine Lust auf Experimente mehr hatte und die Straße ohnehin verkehrsarm war, blieb ich auf der Straße, deren Steigung bis Hundsbach nicht weiter nennenswert ist. Übernachtung war im Gasthof Forelle, direkt an der Straße, Preis war 22 Euro (glaube ich), der Gasthof war in Ordnung. Interessant war noch, dass in Hundsbach kein Handyempfang möglich war - hätte ich an einem bewohnten Ort in unseren Tagen nicht mehr gedacht.


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