Der Tauern-Radweg befindet sich in den österreichischen Bundesländern Salzburg und Oberösterreich, wobei er längere Zeit entlang der deutsch-österreichischen Grenze verläuft. Er folgt zunächst dem Fluss Salzach von seinem Quellgebiet bis zur Mündung in den Inn, dann dem Inn bis zur Mündung in die Donau.
Landschaftlich gesehen besteht der Weg aus zwei gegensätzlichen Abschnitten: in den Alpen und im Flachland. Der Beginn befindet sich bei Krimml im salzburgischen Oberpinzgau, im Quellgebiet der Salzach. Diese verläuft fast genau in Richtung Osten, bis sie im Pongau nach Norden abknickt. In diesem Abschnitt wird der Weg zu beiden Seiten von Bergen gesäumt, auf der rechten Seite von den namengebenden Hohen Tauern.
Am Pass Lueg bricht die Salzach zwischen Hagen- und Tennengebirge hervor, verlässt die Alpen und tritt in die offene Landschaft rund um Salzburg ein. Ab hier verläuft der Weg lange Zeit durch die Auenlandschaft am rechten Flussufer, teilweise etwas eintönig. Ab Braunau - man folgt jetzt dem Inn - wird der Weg wieder abwechslungsreicher und führt schließlich in die "Dreiflüssestadt" Passau.
Berge... |
..und Flachland |
Meine eigenen Erfahrungen mit dem Weg speisen sich aus zwei Fahrten, dem unteren Abschnitt Salzburg-Passau im Urlaub 2007 und dem oberen Abschnitt Krimml-Salzburg im Mai 2008. Um Krimml zu erreichen, bin ich von Jenbach im Inntal durchs Zillertal und über den Gerlospass gefahren, was unten ebenfalls beschrieben ist.
Wer den Gerlospass scheut, muss mit der Bahn anreisen. Krimml liegt aber am Ende eines langen Tals und hat zur Zeit (2008) keinen Bahnanschluss. Zell am See ist von Salzburg und Wörgl per Bahn zu erreichen, von dort geht die Pinzgaubahn bis Mittersill, und von dort nach Krimml besteht Schienenersatzverkehr.
Im Oberpinzgau (von Krimml bis Zell am See) ist das Salzachtal recht breit, und der Tauern-Radweg verläuft zumeist auf Wirtschaftswegen im Talgrund oder am Talrand. Diese sind in der Regel asphaltiert, Schotterwege sind eher selten. Von Krimml nach Wald geht es kräftig bergab, danach ist es weitgehend flach, mit gelegentlichen kurzen Auf und Abs.
Nach Zell am See verengt sich das Tal zusehends, und die Streckenführung ändert sich. Auf einem kurzen Abschnitt wird die Bundesstraße benutzt und längere Zeit die parallele, schwach befahrene Landstraße. Abseits dieser Straßen sind jetzt eher Schotterwege zu finden. Hinter Lend verlässt der ausgeschilderte Weg das Tal und legt eine größere Steigung ein, um die Bundesstraße zu meiden.
Bei St. Johann, wo der Fluss nach Norden abzweigt, ist das Tal wieder etwas breiter, der Weg flach, aber von eher schlechter Qualität. Von Werfen bis zum Pass Lueg folgt wieder ein längerer Abschnitt auf der Bundesstraße sowie ein kurzer Anstieg zum Pass. Danach ist der Weg flach und verläuft zum großen Teil auf Schotterwegen am Fluss entlang.
Zwischen Tittmoning und Braunau, wo sich der Fluss zwischen Steilufern eintieft, sind nochmals einige Steigungen angesagt, hier verläuft der Weg großenteils auf kleinen Landstraßen. Ab Braunau sind wieder Wege am Fluss oder Wirtschaftswege angesagt, teilweise geschottert, weitgehend flach.
Die Beschilderung ist im Allgemeinen gut. Im Land Salzburg erfolgt sie durch dunkelgrüne Schilder, die wohl von einem Zerealienhersteller gesponsort wurden. Die Richtungspfeile sind groß, deutlich und aus angemessener Entfernung noch gut zu sehen. Gelegentlich versuchen die Verantwortlichen aber auch, zuviel Informationen auf das Schild zu quetschen.
In Oberösterreich wurde die Beschilderung ins dortige landesweite System integriert, der Tauernweg firmiert zunächst unter der Nummer R3A, ab Braunau unter R3. Gelegentlich sind auf diesen Schildern auch Entfernungsangaben zu sehen.
Salzburger Schild |
Kompliziertere Variante |
In Oberösterreich (R3A) |
In Oberösterreich (R3) |
Im unteren Teil verläuft der (oberösterreichische) Tauern-Radweg auf dem rechten Inn-Ufer, der (bayerische) Innradweg auf dem linken. Deshalb sei auch die bayerische Beschilderung desselben abgebildet. Wegen des grenzübergreifenden Europareservats Unterer Inn wird der Weg zwischenzeitlich als Naturerlebnisweg bezeichnet. In beiden Ländern ziert dann ein Reiher die Wegweiser.
Bayerisches Schild |
Naturpark-Variante |
Es gibt mehrere Bücher über den Tauern-Radweg. Selbst benutzt habe ich den Führer aus der bewährten Bikeline-Reihe. Seinen Weg findet man auch ohne Büchlein, schließlich kann man sich am Fluss orientieren. Nützlich ist ein Buch, um zu erfahren, was man sich links und rechts des Weges anschauen kann.