wichtige Programmiersprachen


Eine Statistik im Jahre 1970 hat ca. 700 Programmiersprachen aufgeführt; inzwischen sind es weitaus mehr geworden. Den vollen Überblick hat wohl niemand.

Historisch interessant und teilweise heute noch wichtig (etwa chronologisch):

LISP (LISt Processing) für KI-Anwendungen
FORTRAN für Ingenieur-Anwendungen (viele Versionen)
COBOL für kaufmännische Anwendungen
ALGOL für wissenschaftliches Rechnen und zur Dokumentation; veraltet
PL/I von IBM; als Ersatz von FORTRAN und COBOL
Assembler maschinennahe Programmierung (viele Varianten)
APL erste interaktive Sprache; leider schwer lesbar
SNOBOL zur Textverarbeitung
SETL baut auf Mengenlehre auf
PEARL zur Steuerung von industriellen Prozessen
CHILL für Telefon-Vermittlungsanlagen
Pascal allgemeine Anwendungen; einfach, für Ausbildung gedacht und auch gut dafür geeignet
Modula 2 wie Pascal; getrennte Übersetzung von Programmteilen
Modula 3 eine objektorientierte Erweiterung von Modula 2
Oberon eine andere objektorientierte Erweiterung von Modula 2
BASIC primitiv; für "Laien" gedacht, fast unbrauchbar
LOGO einfacher Dialekt von LISP (für Grundschule) mit einfacher Grafik
Scheme Erweiterung von LISP für allgemeine Anwendungen
C ursprünglich für Betriebssysteme (UNIX) gedacht, aber auch sonst weit verbreitet
SQL zur Abfrage von relationalen Datenbanken
QBE Datenbankabfragen, formularbasiert
Ada allgemeine Anwendungen, komfortabel, für industriellen Einsatz
Simula 67 erste "objektorientierte Sprache" (1967!), leider kostenpflichtig
Smalltalk zweite objektorientierte Sprache, sehr flexibel
C++ objektorientierte Erweiterung von C; sehr verbreitet, aber etwas unsicher und daher riskant
EIFFEL objektorientiert; schön, aber kostenpflichtig
JAVA objektorientiert; maschinenunabhängig, für WWW-Anwendungen
Prolog logikbasiert; zur Wissensverarbeitung
Perl komfortable Sprache zur Textverarbeitung
Es kommen laufend neue Sprachen und Dialekte dazu.

Einige der ersten Programmiersprachen, etwa LISP und ALGOL, wurden ursprünglich zur präzisen Dokumentation von Algorithmen entwickelt, die dann von Hand in eine maschinennahe Form für die gerade verfügbare Maschine übertragen wurden. Erst später kamen Übersetzer (Verfahren zur automatischen Umwandlung in direkt ausführbaren Code) dazu.

Die "beste" Programmiersprache gibt es nicht; aber wer einmal eine hinreichend mächtige Sprache kennengelernt hat, kann bei Bedarf schnell auf eine andere umsteigen. Dabei muß er sich oft nur an eine andere Notation gewöhnen; (deren Übersetzer hilft ihm dabei).

Diese Vorlesung verwendet Modula 2 zur Demonstration von Programmbeispielen.


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Klaus Lagally, 22. Februar 2000, 19:36