2.3.1 Kommunikationstheorie

Nach der rein technischen Einführung kommt ein kleiner Ausflug in die Psychologie. Wie kommunizieren Menschen, was sind die Voraussetzungen für eine gut funktionierende Kommunikation und wie reagieren Menschen auf Abweichungen von diesem Idealfall.
Kommunikationstheorie
Der zentrale Prozeß bei der Kommunikation ist die Umwandlung persönlicher Gedanken und Gefühle in Symbole, Zeichen ,Worte und andere Signale. Die Intention hinter dieser Umwandlung ist, dem Kommunikationspartner gleiche oder ähnliche Gedanken und Gefühle zu ermöglichen. Im Falle einer Diskussion mit der direkten Absicht eine Meinung zu vermitteln und diese dem Gegenüber als richtig darzustellen.

Abbildung 2.3.1: Kommunikation, Übermittlung von Informationen mittels codierter Nachrichten

Je besser einer der Kommunikanten in der Lage ist, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu argumentieren desto überzeugender ist die Gedanken- und Gefühlswelt, die er auf seine Kommunikationspartner überträgt und desto überzeugender wirken somit seine Argumente.
Es ist eine gesicherte Tatsache, daß Kommunikation zwischen Menschen nicht allein auf Sprache basiert. Es werden in der Psychologie vier Kommunikationssysteme unterschieden.
natürliche Sprache
Die natürliche Sprache ist der Übermittler einer konkreten Nachricht. Sie ist bei der Kommunikation das Trägermedium für den Inhalt einer Nachricht.

künstliche Sprache
Eine künstliche Sprache ist stark formalisiert und hat wenig Bedeutungsspielraum. Beispiele sind Noten oder Formeln, aber auch Formulare.

visuelle Kommunikation
Visuelle Kommunikation bezieht sich auf gesehene Nachrichten, ist aber von der nonverbalen Kommunikation exakt abgegrenzt. Zu ihr gehören Nachrichten in Bildform, z.B. Diagramme, Cartoons, die Bilder in diesem Referat etc.

nonverbale Kommunikation
Die nonverbale Kommunikation faßt alle nicht verbalen Signale zusammen. Diese Signale sind Blickkontakt, Körpersprache, Gestik, Mimik, Geruch, Intonation u.v.m.3

Bei der althergebrachten face-to-face Kommunikation zwischen Menschen werden zwei dieser vier Kommunikationssysteme aktiv eingesetzt um Nachrichten zu codieren. Die natürliche Sprache ist das Trägermedium des lokutionären Aktes, der eigentlichen Artikulation. Die nonverbale Kommunikation übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben. Körperhaltung und Mimik signalisieren Stimmungen - unterstützen damit die verbalen Aussagen, mittels Blickkontakt wird der Sprecherwechsel signalisiert - der aktive Sprecher reicht das Wort weiter, Gerüche machen Aussagen über die Gefühlswelt des Sprechenden - verraten z.B. Streß, ein kurzer Händedruck schafft vertrauen etc.
Diese Vielzahl von Signalen, die von allen Sinnen aufgenommen werden, ergeben in ihrer Summe einen wichtigen Nachrichtenbestandteil. Die Absicht hinter einer Nachricht, die Intention des Sprechers, der illokutionäre Akt ist nicht immer aus den gesprochenen Worten ersichtlich, sondern wird erst durch die Umstände klar. Eine Aussage läßt sich durch Betonung und Mimik in ihr Gegenteil umkehren. So kann die Aussage der Wortfolge "dir geht es gut", je nach in ihrer Betonung und dem Sprechkontext von der Frage nach dem Wohlbefinden über eine Aussage nach dem Wohlbefinden bis hin zu "was fällt dir eigentlich ein" variieren.
Ist es beiden Kommunikanten möglich sowohl verbale als auch nonverbale Signale zu übermitteln und zu empfangen, so spricht man von störungsfreier Kommunikation.

Abbildung 2.3.2: Störungsfreie Kommunikation, Informationen werden verbal und nonverbal übertragen.