2.3.2 Defizitäre computervermittelte Kommunikation


Wird über Netzwerke kommuniziert so ist es bislang nicht möglich nonverbale Signale in ausreichender Qualität zu übermitteln. Das Datennetz wirkt als Filter in der Nachrichtenübertragung.
In Abhängigkeit von Anzahl und Qualität der Medien, die zur Kommunikation genutzt werden, bleiben ein Großteil oder alle nonverbalen Nachrichtenbestandteile auf der Strecke.
Bei reinen Textsystemen kann nur verbal kommuniziert werden. Im Falle einer Videokonferenz mit Blickverfolgung, gehen Signale die mittels Intonation, Blickkontakt etc. übertragen werden nicht verloren.



Abbildung 2.3.3: Defizitäre Kommunikation, nonverbale Information wird gefiltert.


Aus einer nur teilweise übertragenen Nachricht resultiert eventuell nur unvollständige Information. D.h. die Gedanken- und Gefühlswelt, die der Sender übertragen möchte kommt unvollständig oder in veränderter Form beim Empfänger an. Der Empfänger einer unvollständigen Nachricht nimmt diese auch als unvollständig wahr.. Dieser Vorgang verläuft unbewußt, hat aber direkten Einfluß auf die Einstellung des Empfängers gegenüber dem Sender. In der Psychologie ist dieses Phänomen unter dem Oberbegriff "Glaubwürdigkeit des Kommunikanten" zu finden. Die Glaubwürdigkeit des Senders leidet unter der unvollständigen Kommunikation. Dieses Phänomen wurde in mehreren Studien untersucht (
siehe Kapitel 2.3.3).