Zur Zeit herrscht auf netzbasierten
Märkten Goldgräberstimmung. Die Kölner Unternehmensberatung
BBE schätzt, daß in Deutschland bis zum Jahr 2010 ca. 8 Prozent
des gesamten Einzelhandelsvolumen - mithin rund 100 Millionen Mark - online
umgesetzt werden. Oft wird die Entwicklung aber überschätzt. So
wurde allen "Video on demand" Ansätzen eine klare Absage
vom Kunden erteilt. Richard S. Tedlow, Professor für Business Administration
an der Harvard Business School Boston meint dazu: " Es wird reichlich
Tote auf der Datenautobahn geben." Wie bei allen technischen Neuerungen
, so glaubt er wird sich die Homeshopping Revolution eher als mühsame
Evolution erweisen.
Auf vielen Sektoren sind neue Angebote in der Entwicklung oder noch in den
Kinderschuhen eingeführt, warten Sie darauf sich als eigenständiger
Markt zu etablieren.
Online Shopping | Branchengrößen wie OTTO,
Neckermann und Quelle sind die Vorreiter, andere kleine folgen. Der Kunde bestellt nicht wie ehedem mit Katalog per Post, sondern übers Internet online. Nur die Warenzustellung geht noch nicht per Fax. Der allgemeine Tenor der Anbieter ist positiv, trotz mangelnder Akzeptanz. So werden neue Kundenschichten (männlich, Durchschnittsalter 27 Jahre) erschlossen und die Hoffnung auf Rentabilität nicht aufgegeben. |
Online Dienstleistungen | Eine Marktform die schon im vorhergehenden Kapitel angesprochen wurde, ist der Markt der online Dienstleistungen. Zur Zeit beschränkt sich das Angebot dabei noch auf Developerservices, Softwarefernwartung und Cybersexangebote, es sind hier aber bahnbrechende Entwicklungen zu erwarten. Da Schreib-, Übersetzungs- oder Informationsdienste, die im Moment noch per Post, persönlich oder mit dem Telefon in Anspruch genommen werden, auf reiner Informationsverarbeitung beruhen, werden sie in absehbarer Zeit online abwandern. Ein etwas unkonventionelles Beispiel dafür ist ein Stuttgarter Fotograf. Als Werbefotograf ist sein eigentliches Produkt ein digitales Foto. Um den Umweg über Dia zu sparen, ist Nicola Lazi dazu übergegangen digital zu Fotografieren und die Fotografien online zu liefern. |
Infowarehouse | Dies ist der Oberbegriff für online Informationsdienste. Seien es Adressen, der Wetterbericht von Ibiza oder die Mitbewerber auf einem bestimmten Markt. Prinzipiell läßt sich jede Information zu Geld machen. |
Softwaremarkt | Eine Sonderform des online Shopping.
Im Gegensatz zu materiellen Waren, läßt sich Software nicht nur
online ordern sondern über das gleiche Medium auch vertreiben. Erfolgt
die Bezahlung dann noch mit E-Cash oder Kreditkarte, so entsteht damit der
erste Warenmarkt bei dem das gesamte Geschäftsgebaren online erfolgt. |
Software Provider | Dieser Markt steckt in seinen ganz
frühen Kinderschuhen. Mit Einführung der Netzwerkcomputer (NC),
Computer die ohne Festplatte und weniger aufwendige Hardware nur mit einem
Java-Interpreter und einem Internetanschluß ausgeliefert werden, entsteht
eine völlig neue Form des Softwaremarktes. Es läßt sich
dabei Rechenzeit und Software mieten. Die Software die für anfallende
Arbeiten benötigt wird, wird für diese Zeit auf den NC gezogen.
Komplexe Arbeiten übernimmt ein Server beim Provider. Im Moment existiert
dazu nur die Idee, diese aber in vielen Köpfen an der Spitze vieler
Unternehmunger so, daß eine Realisierung nur noch eine Frage der Zeit
ist. NC sind von IBM bereits auf dem Markt, geplant sind sie von Oracle, Sun, Apple/Bandai, Intel und wahrscheinlich viele mehr. Das Konzept des Software Providers stammt von SUN oder Microsoft oder Oracle oder IBM oder ... |