``Der Mitarbeiter am Telearbeitsplatz braucht weder durch den dichten Verkehr von Ballungszentren noch über lange Strecken ins Büro zu pendeln - das spart Zeit und leistet einen Beitrag zur Umweltschonung.'' (Dr. Horst Nasko vom Europäische Forschungsinitiative JESSI (THE JOINT EUROPEAN SUBMICRON SILICON PROGRAM) in [20])
Auch hier wird - wie so oft - davon ausgegangen, daß sich eine Umweltentlastung automatisch einstellt. Bei genauerem Hinsehen bewahrheitet sich dies jedoch nicht ([10] Seite 35): Eine oft zitierte Studie des Frauenhofer-Instituts zur Telearbeit prognostiziert nur unter günstigen Bedingungen und gezielter Gestaltung eine Vermeidungspotential von etwa drei Prozent der Personenverkehrsleistung. Das Öko-Institut rechnet mit einer Entlastung von maximal einem Prozent des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Auf der anderen Seite müssen die ökologischen Kosten für die Bereitstellung der doppelten Geräteinfrastruktur und Arbeitsräumen berücksichtigt werden, so daß per Saldo eine höhere Umweltbelastung erwartet wird (und an einigen Beispielen bereits belegt ist). Das hängt damit zusammen, daß es die ``reine'' Telearbeit nur selten gibt und diese aus sozialen und arbeitstechnischen Gründen auch gar nicht wünschenswert ist. Das führt dazu, daß der Telearbeiter trotzdem ein- bis zweimal die Woche in den Betrieb fahren muß, der dann - durch schließung von Fillialen oder Inkaufnahme weiter entfernt liegender Wohnorte (vergl. Telematik im Verkehr) - unter Umständen wesentlich weiter entfernt ist.
Auch dies ist in erster Linie eine Frage der Rahmenbedingungen. So kommt die Studie des Öko-Instituts[10] zum Schluß:
``Natürlich können Telearbeitsplätze im Einzelfall ökologisch, sozial und arbeitsrechtlich attraktiv sein - aber nur, wenn man sie entsprechend gestaltet.''
Sie schlagen folgende ökologische Optimierungen der bisherigen Telearbeitspraxis vor: