Stoffstromnetze bilden eine vielversprechendes methodisches Konzept, welches die Erfassung und Verarbeitung komplex-vernetzter Stoffströme erlaubt. Auf das Modell der Petrinetze aufbauend, bieten sie ein Universalwerkzeug für das Stoffstrommanagement: Umwandlungsprozesse werden als Transitionen, Stoff- und Energielager als Stellen dargestellt (siehe Bild 1). Die Ressourcen, die in Transitionen eingehen, werden Eingangsstellen entnommen. An Transitionen findet die stoffliche Umwandlung statt (z.B. Produktions- oder Transportprozesse). Produkte und Abfälle, die bei der Stofftransformation entstehen, werden auf den Ausgangskanten abgelegt. Auf dieser Grundlage können hierarchische Netze aufgebaut werden. Teilnetze können zu einzelnen Transitionen zusammengefaßt werden (Vergröberung), einzelne Transitionen lassen sich zu Teilnetzen verfeinern. Auf diese Weise erhält man ein Werkzeug, welches sich in allen Bereichen des Stoffstrommanagement einsetzen läßt: Produktbilanz, Prozeßbilanz, Betriebsbilanz und überbetriebliche Bilanzierung, also Bilanzen entlang der gesamten Produktionskette (und somit auch der ökologischen Rucksäcke).
Abbildung: Beispiel f''r ein Stoffstromnetz (Aus [8])
Ein solches Stoffstromnetz bietet damit eine sehr gute Grundlage für Betriebliche und Überbetrieblich Entscheidungen. Und es könnte auch - Standardisierung vorausgesetzt - eine Grundlage für eine ökologische Besteuerung bieten.